Mittwoch, 31. August 2011

Vulkanausbruch Teil 5: ...und zusammen beten...

Was wird´s tun wenn sie nun alle vor ihn treten und zusammen beten…? (aus einem Lied)
Am Pfingstsamstag kam schlagartig eine wunderbare Ruhe über mich. Ich wurde von einem Augenblick zum anderen fast fröhlich.
„Schau, Alejandro, wir müssen diesen Aufenthalt in dieser irrsinnig schönen Gegend genießen. Wenn wir eines Tages wieder heim können, dann hatten wir einen schönen Urlaub. Und wenn nicht, dann haben wir wenigstens noch ein paar angenehme Tage gehabt. Wenn wir das Jetzt nicht genießen, hatten wir bloß Angst und eine große Geldausgabe.“
Ich war selber ganz erstaunt über meinen jähen Gefühlswandel. Alejandro konnte mir nicht so recht folgen. Aber der innere Wandel vollzog sich auch in ihm in den nächsten Stunden.
Nahuel Huapi See bei Villa La Angostura

Am Pfingstsonntag machten wir eine herrliche Wanderung. Nachmittags wurde es dann trüb und es wehte ein eisiger Wind. Wir verkrochen uns in ein gemütliches Café und tranken Capucchinos. Ein herrlicher Luxus.
Die schwarze Wolke war aus unseren Herzen verschwunden. Wir konnten es kaum fassen, dass wir so locker und fröhlich waren. „Wir warten, bis es regnet in Bolson und dann fahren wir wieder heim.“ Äußerlich hatte sich nichts verändert und doch war da plötzlich Hoffnung. Alles war anders.
Später erfuhren wir, dass liebe Freunde, denen ich e-mails geschickte hatte, anderen von unserer Not erzählten, sogar Beter organisiert haben. Bis heute wissen wir nicht im Einzelnen, wer da alles Mitwisser war, wer alles gebetet hat, aber seither schließe ich „unsere Beter“ in meine täglichen Gebete ein und kann ihnen allen versichern:
                                                      Beten hilft.
Habt alle herzlichen Dank, auch für Eure Anfragen über unser Ergehen. Das gibt uns das Gefühl nicht allein zu sein.
Zwei Wochen später sahen wir eine DVD mit dem Pfingstgottesdienst. Es hat mich sehr bewegt, dass der Stammapostel besonders betete für die Menschen in den Katastrophengebieten…für uns nicht nur eine wohlmeinende Gebetsfloskel. 
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